Einbeck hat drei Hallenbäder: Neben dem Hallen- und Freibad der Stadtwerke und dem Lehrschwimmbecken in der Geschwister-Scholl-Schule in der Kernstadt gibt es auch das Hallenbad im Flecken Greene, das seit drei Jahrzehnten von einem Verein betrieben wird. „Das soll auch unbedingt so bleiben“, sagt Ratsherr Alexander Kloss (parteilos). „Gerade die beiden Schwimmbäder in der Kernstadt bieten aus unserer Sicht allerdings die Chance, Synergien freizusetzen – sei es bei der Wartung, bei dem Einkauf von Material und Energie oder bei notwendigen Investitionen.“ Deshalb hat die FDP/Kloss-Gruppe in einem Antrag für die Dezember-Sitzung des Stadtrates gefordert, einen „Runden Tisch zur Zukunftssicherung der Einbecker Schwimmbäder“ einzurichten.
Bei diesem Gremium sollen Vertreter der Stadtwerke, der Stadtverwaltung, aus den die Bäder nutzenden Vereinen sowie der Politik eingebunden werden, um insbesondere die beiden Schwimmbäder in der Kernstadt besser zu vernetzen und das Hallenbad Greene einzubeziehen, das seit 30 Jahren erfolgreich auf Vereinsbasis kostendeckend das Bad im Schulzentrum betreibt. Die FDP/Kloss-Ratsgruppe erhofft sich nach eigenen Angaben ganz konkrete positive Impulse, beispielsweise auch die Verbesserung der Abstimmung bzw. Optimierung von Belegungszeiten. Nicht alle Bäder seien hoch defizitär, schreibt die Gruppe, deshalb sollten die Verantwortlichen in Greene mit ihrer großen Sachkenntnis in den Runden Tisch einbezogen werden.
Ausschlaggebend für den Antrag war nach den Worten von Gruppensprecher Alexander Kloss nicht zuletzt die anstehende Sanierung des Lehrschwimmbeckens in der Geschwister-Scholl-Schule, die voraussichtlich mit 2,5 Millionen Euro zu Buche schlagen werde; der Eigenanteil der Stadt Einbeck betrage trotz Fördermitteln beachtliche 625.000 Euro. „Dass der Schwimmunterricht schon für die Kleinsten von besonderer Bedeutung ist, steht für uns außer Frage – genauso wie die Tatsache, dass das Lehrschwimmbecken in der Geschwister-Scholl-Schule aufgrund seines Hubbodens besonders gut für Wassergymnastik, Kleinkinder- oder Säuglingsschwimmen und spezielle Vereinsschwimmanforderungen geeignet ist. Mit dem von den Stadtwerken betriebenen Hallen- und Freibad und dem auf Vereinsbasis seit 30 Jahren engagiert und kostendeckend getragenen Hallenbad in Greene verfügt die Stadt Einbeck über insgesamt drei attraktive Schwimmbäder.“
Margharet Feldgiebel, die für Marlies Grascha (beide FDP) im Dezember in den Stadtrat nachrücken und künftig die Gruppe im entsprechenden Fachausschuss vertreten soll, wird in der Mitteilung mit den Worten zitiert: „Das Hallen- und Freibad bindet jährlich einen Finanzmittelzuschuss in hoher sechsstelliger Höhe; gleichwohl scheinen nach Ansicht diverser Nutzer und Vereinen noch Optimierungsmöglichkeiten z.B. bei der Belegungsplanung zu existieren.“
Kloss musste seine Pressemitteilung heute noch einmal korrigieren: Ursprünglich sprach Feldgiebel in dem Zitat von einem Zuschuss „in hoher siebenstelliger Höhe“, das wären also sieben oder acht Million Euro gewesen… Auf meine Nachfrage hatte diese Zahl Stadtwerke-Geschäftsführer Bernd Cranen heute dementiert. Da war sozusagen das Komma verrutscht.
Nachtrag 09.12.2023: Der Stadtrat hat den Antrag in seiner jüngsten Sitzung in geänderter Fassung einstimmig in den Ausschuss für Schule und Sport überwiesen. Beatrix Tappe-Rostalski (CDU) hatte darauf hingewiesen, dass es bereits einen Runden Tisch von Sportvereinen und Politik gebe, den man auch für diese Thematik „Schwimmen in Einbeck“ nutzen könne. Sie wandte sich gegen die Formulierung „Erhaltung“ im Titel des Runden Tisches: „Da wird nichts geschlossen.“ Frank-Dieter Pfefferkorn (BlGfE) wunderte sich über die Reihenfolge, dass der Rat erst Fakten schaffe (im Haushalt 2024 ist Geld für die Sanierung des Lehrschwimmbeckens eingestellt) und dann diskutieren wolle. Seine Fraktion habe schon seit Jahren diese Fragen nach der Notwendigkeit und Optimierungsmöglichkeiten gestellt, das sei bislang ignoriert worden, vielleicht gehe es ja jetzt mit dem Runden Tisch voran.