Wer will Wahlplakate?

Große Fläche, kleine Partei: Die Freidemokraten setzen heuer auf elf Großflächenplakatwände.
Große Fläche, kleine Partei: Die Freidemokraten setzen heuer auf elf Großflächenplakatwände.

Erst zögerlich und zaghaft, mittlerweile aber intensivst und flächendeckend künden kleine und große Wahlplakate davon, dass am 11. September die Bürger entscheiden dürfen, wer für die nächsten fünf Jahre in den Kreistag, in den Stadtrat und – soweit vorhanden – in den Ortsrat gewählt ist. Die Frage ist nicht neu, und dennoch möchte ich sie noch einmal stellen: Wer will Wahlplakate? Wer braucht die? Der Wähler? Höchstens als Termin-Erinnerung, dass eine Wahl stattfindet. Was Parteien und Gruppierungen viel Geld kostet, dürfte kaum jemanden unmittelbar dazu veranlassen, die eine Partei oder den einen bestimmten Kandidaten mit seinen Wählerkreuzen zu beglücken. Ließe sich das Geld nicht sinnvoller einsetzen? Es gibt Kommunen, in denen keine freie Plakatierung erlaubt ist, sondern die Parteien auf großen Plakatwänden bestimmte Flächen zugeteilt bekommen. Jede antretende Gruppierung bekommt dort den gleichen Raum. So hängt nicht an jedem Laternenmasten eine andere politische Coleur.

Die Slogans und Aussagen auf den Wahlplakaten sind wenig prägnant und durchaus austauschbar: Mehr Miteinander für unsere Stadt. Lassen wir Einbeck großartig lokal statt zentral sein, denn wenn grün, dann richtig gut für Einbeck, keine falschen Versprechen! Diese Sprüche eignen sich bestens dafür, sich lustig zu machen. Die blassen SPD-Plakate sind übrigens mittlerweile ausgetauscht, da lag ein Druckproblem vor. Interessant an den Plakaten ist allenfalls, welche verschiedenen Techniken die unterschiedlichen Parteien verwenden: Die einen setzen konsequent auf Großflächen, andere bleiben bei den klassischen Laternen-Größen, wieder andere versuchen auf kleinen Plakaten möglichst viele Portraitfotos von Kandidaten unterzukriegen oder sagen Großflächen zu Plakatgrößen, die kaum halb so groß sind wie die richtigen Großflächenwände, und wieder andere haben einen Faible für Bauzäune (wobei bei Sonnenschein bei den durchscheinenden CDU-Plakaten kaum etwas zu erkennen ist).

Kommunalwahlen sind natürlich auch und zu einem großen Teil Persönlichkeitswahlen. Hier bieten die Listen die ganze Bandbreite: Junge und Alte, Frauen und Männer, Beamte und Freiberufler, Rentner und Krankenschwester, Landwirt und Lokführer. Was aber sind die programatischen Aussagen und Unterschiede? Das werde ich mir in den nächsten Tagen einmal genau anschauen – und natürlich dann hier darüber schreiben.

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