Kommunalpolitiker wetten ungern. Zumindest beim Ausgang der nächsten Wahl. Da sind sie überzeugt davon, dass natürlich ihre Partei sehr gut abschneidet und gewinnt: 40 Prozent plus X. Als der NDR bei seiner Sommertour durch Niedersachsen gestern in Einbeck Station machte, war bei den Protagonisten der Stadtwette die Politikerdichte relativ hoch. Sie wetten also doch.
Dass vergangene Woche ein bisschen vom Normalbetrieb unter die Räder gekommen ist, hat Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek offenbar erkannt und sich dafür auch entschuldigt. In ihrem wöchentlichen Newsletter bestätigt sie meine in der Freitagskolumne gemachte Beobachtung, dass einige Termine verschoben bzw. von ihr nicht wahrgenommen werden konnten. Im Auge habe ich ganz konkret ein Richtfest des Naturerlebnisraums Dohrenberg in Salzderhelden und die Premiere der Veranstaltungreihe „After Work Impulse“. Bei beiden Veranstaltungen war die Bürgermeisterin angekündigt, und sie habe auch zugesagt dabei zu sein, hieß es, das war sie dann aber nicht. Enttäuschte Gesichter waren die Folge.
Interessant wäre noch die Frage zu klären, was eine solche Sendung wie die gestern kostet und wer was bezahlt. Von Personalkosten für Mitarbeiter während der Vorbereitungswoche wollen wir mal nicht reden, aber die Anzeige der Einbeck Marketing GmbH in der heutigen Ausgabe der Sonntagszeitung in Einbeck mit dem Dank an mehrere Sponsoren legt den Schluss nahe, dass es wohl nicht allein der NDR war, der (Gebührenzahler-)Geld aufbringen musste, damit eine halbe Stunde Live-Fernsehen aus Einbeck gesendet wurde. Auch wenn ich gerne einräume, dass mit der Begleitberichterstattung in Radio, TV und Online mehr als 30 Minuten „Werbung“ bzw. Präsenz für Einbeck zusammen kommen.