Aktiver „Garten der Generationen“: Barrierefreie Spielgeräte, Bodentrampolin und bald Balancebank

(c) Foto: Frank Bertram

Der in den vergangenen Monaten neu gestaltete „Garten der Generationen“ im Stiftsgarten mit Aktivpark und Generationenspielplatz ist jetzt auch offiziell eröffnet worden. Teile können schon seit Wochen benutzt werden, zuletzt sollte sich in einigen Bereichen des Kinderspielplatzes noch der neu gesäte Rasen in Ruhe entwickeln können. „Wir wollen Anreize schaffen, sich zu bewegen“, sagte Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek mit Projektleiterin Astrid Wenzel bei der Eröffnung und dankte allen Beteiligten – vom Seniorenrat über die Kirchengemeinde bis zum Bauhof und den beteiligten Firmen. Gemeinsam habe man in diesem Jahr viel bewegt, um die Generationen hier zusammen zu bekommen.

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Die Kletterpyramide probierten Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek und Bauen-Fachbereichsleiter Jens Ellinghaus ausnahmsweise auf, sie ist natürlich nur für Kinder gedacht.
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Zur offiziellen Eröffnung des umgestalteten Gartens trafen sich die Beteiligten.

Im März hatten die Arbeiten begonnen, das Wetter mit einem feuchten Frühjahr und Sommer war nicht immer auf der Seite der Bauarbeiten. Viele Wochen musste der Stiftsgarten abgesperrt bleiben, was nicht bei allen immer auf Verständnis stieß. Jetzt sind wieder alle Bereiche betretbar. Inzwischen sind die Wege teilweise neu asphaltiert, neue Sitzbänke mit Abfalleimern wurden installiert. Im kommenden Frühjahr soll dann eine attraktive Bepflanzung einiger Bereiche ergänzt werden.

Seit 2009 hatte eine Arbeitsgemeinschaft aus Seniorenrat, Einbecker Bündnis für Familien, Kinder- und Familienservicebüro sowie Initiative Einbeck im Stiftsgarten unweit des bestehenden Spielplatzes schrittweise durch Spenden finanzierte Senioren-Trimmgeräte und Angebote für Kinder installiert.

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Das Bodentrampolin mit Blick auf die katholische St.Josef-Kirche.

Nach der Neugestaltung durch die Stadt Einbeck können jetzt auch noch Fitnessgeräte, attraktive Spiellandschaften und barrierefreie Spielgeräte für alle Altersgruppen angeboten werden. Die Investition in den Aktivpark „Garten der Generationen“ mit einem so genannten Mobilitätspunkt (Fahrradstellplatz) schlägt mit rund 110.000 Euro zu Buche, die zu 60 Prozent als Teil des Projektes „Einbeck macht (sich) fit!“ im Rahmen des Programmes „Zukunftsräume Niedersachsen“ durch das Land bezahlt werden. Die Spiel-Erweiterungsflächen kosten die Stadt Einbeck zusätzlich rund 200.000 Euro, KWS hat sich mit einer Spende in Höhe von 5000 Euro konkret für die Calisthenics-Anlage beteiligt.

Der vorhandene, in die Jahre gekommene Kinderspielplatz und die vorhandene Fläche mit den Seniorentrimmgeräten sind laut Stadtverwaltung mit bewegungsmotivierenden und nach Möglichkeit inklusiven Aktivitätsangeboten für Jung und Alt, insbesondere auch für Jugendliche, umgestaltet und dabei die vorhandenen Angebote besser in Szene gesetzt.

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Surfen kann man auf dieser Wackelplatte am Rande des neuen Beachvolleyballplatzes.

Im südlichen Teil auf dem ehemaligen Kinderspielplatz wurde ein Beachvolleyballplatz mit neuem Erschließungsweg und Treffpunkt-Platz gebaut. Der bisherige Kinderspielplatz wurde auf eine Erweiterungsfläche auf der angrenzenden Grünfläche der katholischen Kirchengemeinde St. Josef erweitert und mit möglichst inklusiven und barrierefreien Geräten ausgestattet, beispielsweise Karussells, eine bewegliche Kletterpyramide, eine kleine Hangrutsche auch für Rollstuhlfahrer, ein Baumhaus (im künstlichen Baum) und ein Trichtertelefon.

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Entlang des Hauptweges im Stiftsgarten gibt es jetzt eine Niedrigseil-Balancier- und Kletterstrecke.

Entlang des Hauptweges des Stiftsgartens erstreckt sich unweit des Eingangs vom Neuen Markt eine Niedrigseil-Balancier- und Kletterstrecke mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen sowie Hänge- und Ruhematte.

Im nördlichen Teil des Parks wurde der vorhandene Senioren-Trimmplatz zu einer zentralen Bewegungsfläche für Jung und Alt umgestaltet. Ergänzt wurde ein Bodentrampolin, das auch mit Rollstuhl befahrbar ist, eine teilweise barrierefreie so genannte Calisthenics-Anlage sowie Hinweisschilder für alle Geräte. Im Senioren-Trimmbereich wurden auch die Fallschutzflächen und Sitzplätze mit Bänken erneuert.

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Unter Calisthenics versteht man Übungen, bei denen nur das eigene Körpergewicht einsetzt wird.

Durch teilweise Öffnung des Hauptfußweges für den Radverkehr von der Stiftsstraße her und der Anlage eines Mobilitätspunktes mit Fahrradstellplatz im Norden des Parks kann der Garten der Generationen nun auch von Radfahrern erreicht werden. Es wurden Abstellanlagen für die diversen betroffenen Fahrradtypen geschaffen: extra hohe Radanlehnbügel mit Querholmen für Fahrräder auch mit Kindersitz oder für Kinderfahrräder, kurze Radanlehnbügel für Lastenfahrräder und eine Fläche ohne Bügel für Fahrradgespanne, Kinderwagen oder andere Fahrzeuge gehandicapter Menschen.

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Unterschiedlich hohe Bügel für unterschiedliche Fahrräder bietet der Stellplatz am Eingang von der Stiftstraße.

Balancebank

Der neu gestaltete „Garten der Generationen“ wird außerdem noch eine durch Spenden finanzierte Balancebank bekommen. Das hat der Ausschuss für Kultur, Schule und Sport des Stadtrates einstimmig beschlossen; formal muss der Rat noch die Spende annehmen. Laut Günter Dietzek als Sprecher der Initiatoren könnte die Bank im Frühjahr nächsten Jahres aufgestellt werden – als Bereicherung für Einbeck, die ideal thematisch in den „Garten der Generationen“ passt. Die so genannte Balancebank ist ein interaktives Sitzobjekt, das nach dem Prinzip einer Wippe funktioniert. Es setzt die Menschen, die die Bank gleichzeitig benutzen, zueinander in Beziehung und lädt sie dazu ein, intuitiv eine Balance miteinander zu finden. Damit soll spielerisch das Aushandeln von unterschiedlichen Interessen in der Stadtgesellschaft zum Ausdruck gebracht und eine verbindende Wirkung erzielt werden, heißt es von den Initiatoren des Projekts. Schöpfer der Balancebank ist der in Einbeck aufgewachsene und heute in Berlin lebende Künstler Martin Binder, zum einschlägige Erfahrungen mit Kunst im öffentlichen Raum zugeschrieben werden.

Die Balancebank wird vom gleichen Kreis initiiert, der bereits mehrere Kunstwerke im öffentlichen Raum hat aufstellen lassen und für deren private Finanzierung gesorgt hat, so etwa am PS-Speicher, vor der Marktkirche oder zuletzt im Stukenbrokpark. Die Balancebank kostet rund 26.000 Euro, die komplett durch die AKB-Stiftung sowie die Waltraud-und-Walter-Schmalzried-Stiftung finanziert werden. Platzvorbereitung und Unterhaltung sollen aus Finanzmitteln des Budgets für Spielplatzunterhaltung im „Garten der Generationen“ bestritten werden, hieß es. Dafür wird auch Vorsorge im Haushalt 2024 getroffen.

Im Fachausschuss fand das Kunstprojekt allgemeine Zustimmung. Dennie Klose (SPD): „Die Bank kann keinen besseren Standort haben.“ Der „Garten der Generationen“ passe zum Thema der Bank, das zudem noch sehr aktuell sei, meinte Petra Bohnsack (BlGfE). Dirk Heitmüller (SPD) regte präventiv an, bei der Balancebank offensiv zu kommunizieren, dass es sich um eine private, zweckgebundene Spende handele. Nicht die Stadt stelle hier irgendwas auf, sondern sie nehme lediglich ein Angebot an, die Spender würden das investierte Geld sonst nicht der Stadt geben, beispielsweise für andere Dinge.

(c) Martin Binder
So soll die Balancebank aussehen. Abbildungen/Visualisierung: Martin Binder

2 Kommentare zu „Aktiver „Garten der Generationen“: Barrierefreie Spielgeräte, Bodentrampolin und bald Balancebank

  1. Wenn man mir jetzt noch erklärt, wie die kleine Hangrutsche von Rollstuhlfahrern benutzt werden kann, bin ich glücklich.

    1. Da habe ich mich nicht präzise genug ausgedrückt, Entschuldigung. Erläutert wurde, dass die Rutsche mit Hilfestellung genutzt werden könne. Allein dürfte das für Rollstuhlfahrer in der Tat nicht funktionieren.

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