Wer wissen will, welche Projekte im Bereich Stadtplanung zurzeit im Einbecker Rathaus behandelt werden, kann auf einer stetig sich erweiternden und aktualisierten Übersicht auf der Website der Stadt Einbeck fündig werden. Bauamtsleiter Frithjof Look präsentierte gestern im Stadtentwicklungsausschuss eine der Möglichkeiten, sich über die aktuellen Projekte geografisch im Stadtgebiet zu orientieren: auf einer Google-Maps-Karte. Aber auch anhand einer Textübersicht kann jeder sich informieren, womit sich der Fachbereich gerade beschäftigt. Fachwerk-Fünfeck, Magistrale der Baukultur, Umgestaltung ZOB, Flächennutzungsplan für Windenergieanlagen und der Wettbewerb Neustädter Kirchplatz waren auch Themen in der Stadtentwicklungsausschuss-Sitzung. Wie der aktuelle Stand der Dinge ist, kann sich jeder interessierte auf der Internetseite ansehen. Das ist vorbildlich.
Zum Fachwerk-Fünfeck führte Frithjof Look gestern aus, dass hier derzeit von den beteiligten Kommunen Einbeck, Northeim, Hann.Münden, Duderstadt und Osterode die Stategie bestimmt wird, die Bauamtsleiter treffen sich alle zwei Wochen, um mehr Schwung in die Angelegenheit zu bringen, die Geschäftsstelle des mit 800.000 Euro geförderten Regionsprojekts in Northeim ist nach Querelen nun auch personell besetzt: Anna Lena Ulrichs ist die Fachwerkmanagerin, die ihren ersten Rundgang durch die Einbecker Innenstadt schon absolviert hat. Einbeck kümmert sich im Fünfeck um die Thematik „Fachwerk-Stadt“, und eine von sieben beauftragten Projektstudien ist die „Magistrale der Baukultur“ zwischen PS-Speicher und ZOB, dessen erste Ideen der Fachbereichsleiter gestern vorstellte. Im Frühjahr 2016 soll es hierzu eine Bürgerbeteiligung geben.
Einstimmig auf den weiteren Weg gebracht hat der Stadtentwicklungsausschuss gestern den Architekten-Wettbewerb für den Neustädter Kirchplatz. Er startet mit der Ausgabe der Unterlagen am 6. November an die insgesamt 15 teilnehmenden Planungsbüros. Bis 18. Januar 2016 sollen die Planungen eingereicht werden, voraussichtlich tagt am 10. März 2016 das Preisgericht, anschließend werden die Ergebnisse öffentlich ausgestellt. Die Planer haben als Bedingung unter anderem, das bestehende Gemeindehaus zu berücksichtigen und dessen Fassade neu zu gestalten, aber auch die Möglichkeit, dieses abzureißen. Zurzeit laufen noch die Kaufverhandlungen zwischen Stadt und Kirchengemeinde.
Mit deutlicher Mehrheit einzig gegen die Stimme von Dietmar Bartels (Grüne) hat der Stadtentwicklungsausschuss in einem ersten Schritt die Änderung des Flächennutzungsplanes für Windenergieanlagen empfohlen, in dem vier Potenzialflächen für Windräder ausgewiesen werden. Für den 10. November und 12. November ist jetzt die Beteiligung der Öffentlichkeit und der Ortsräte geplant. Die aktuelle Planung trage allen Interessen nach sorgfältiger Abwägung Rechnung, sagte Klaus-Rainer Schütte (SPD), diese habe so wenig wie möglich Streitpotenzial, sagte Walter Schmalzried (CDU). „Ich sehe das weiterhin anders“, begründete Dietmar Bartels (Grüne) seine Ablehnung, nannte die Änderung des F-Plans eine „Verhinderungsplanung“. Das windstärkste Gebiet zwischen Stroit und Brunsen werde nicht berücksichtigt, bemängelte er.