Die Corona-Pandemie hat das Leben bei allen Menschen durcheinander gebracht. Und bei der Einbecker SPD hat sie die Nominierung eines Kandidaten oder einer Kandidatin für die Bürgermeisterwahl kurz vor der Entscheidung ausgebremst. Die ursprünglich für den 19. März vorgesehene dritte Vorstellungsrunde inklusive der abschließenden Wahl durch die Mitglieder hatte die SPD in der sich extrem dynamisch entwickelnden Lage zu Beginn der Corona-Pandemie drei Tage vorher absagen müssen. Bislang gibt es auch noch keinen Ersatztermin, teilte jetzt Ortsverein-Vorsitzender Marcus Seidel mit.
Die Einbecker SPD hoffe auf ein Abflachen der Pandemie, um ohne Gefährdung für die Teilnehmer in den nächsten Monaten zu einer erneuten Nominierungskonferenz einladen zu können, erklärte Seidel. Ziel der Sozialdemokraten sei, auch unter den erschwerten Bedingungen ein möglichst zeitnahes und zugleich rechtssicheres Nominierungsverfahren durchzuführen, an welchem die Mitglieder der Einbecker SPD ohne Gefährdung ihrer Gesundheit teilnehmen können. Schriftliche Verfahren wie Briefwahl oder aber Online-Abstimmungen sind für das parteiinterne Nominierungsverfahren aktuell nicht zugelassen. Die Sozialdemokraten gehen aber davon aus, dass nach Überwindung der Krise entsprechende Verfahren in den Regelwerken etabliert werden.
Die SPD muss für die am 13. September terminierte Bürgermeisterwahl ihren Kandidaten spätestens bis 27. Juli um 18 Uhr nominiert haben, da bis zu diesem Zeitpunkt der Wahlvorschlag beim Wahlleiter eingegangen sein muss. Sollte die Corona-Pandemie den Sozialdemokraten überhaupt keine Möglichkeit lassen, bis zu diesem Zeitpunkt einen Kandidaten ordnungsgemäß aufzustellen, hoffen sie aus Fairnessgründen im Extremfall wegen höherer Gewalt auf eine Verschiebung des gesamten Wahltermins. Doch soweit sei es noch nicht, betonte der SPD-Vorstand. Nach Ostern soll es hier weitere interne Gespräche bei den Sozialdemokraten geben, die – wie viele andere – derzeit in ihren Gremien vor allem per Telefon, Mail oder Konferenzschaltungen kommunizieren. Momentan liegt ja auch das politische Leben auf Eis, Einbeck hatte im Gegensatz zu anderen Städten im Landkreis ihre jüngste Ratssitzung gerade noch (am 11. März) vor Beginn der Pandemie-Lage mit ihren zunehmenden Beschränkungen durchführen können, wichtige Ausschusssitzungen standen zunächst nicht an, zurzeit wäre ohnehin ganz normal Osterpause. Je später aber der offizielle SPD-Kandidat feststeht, desto später kann sich dieser auch politisch profilieren und vor allem bekannt machen bei den Wählern.
Für die Bürgermeisterwahl in Einbeck am 13. September haben sich bei der SPD zwei Männer und eine Frau zur Wahl und vorgestellt (Dirk Heitmüller, Alexander Kloss und Ulrike Schwartau), bislang in zwei gut besuchten Versammlungen in Billerbeck und in Iber konnten diese ihre Persönlichkeit und ihre politischen Ideen für Einbeck vorstellen.
