FDP/Kloss: SPD will Goetheschule an die IGS andocken

Die FDP/Kloss-Ratsgruppe „Liberal und klar“ hat sich für einen Verbleib der Goetheschule an ihrem historischen Standort an der Schützenstraße ausgesprochen. Das teilte die Gruppe heute nach zahlreichen Gesprächen mit den verschiedenen Beteiligten sowie umfangreichen Beratungen innerhalb der FDP-Fraktion mit, heißt es in einer Presseinformation. Gruppensprecher Alexander Kloss (parteilos), der auch Kreistagsabgeordneter ist und damit in der Goetheschulfrage mit entscheidet, verweist auf die innenstadtnahe Lage, die gute Verkehrsanbindung inklusive der Nähe zum ZOB sowie überschaubare Wege zu Stadion und Hallen- und Freibad. Der SPD-Kreistagsfraktion unterstellt die FDP/Kloss-Ratsgruppe eine taktische Motivation beim erneut ins Spiel gebrachten potenziellen Neubau-Standort Ivenstraße.

Nach Abriss des heutigen Anbaus und einem anschließenden Neubau dort auf dem Areal zwischen Goethestraße und Schützenstraße könnte ein barrierefreier Umbau des historischen, das Stadtbild prägenden Hauptgebäudes beginnen, erläutert der Gruppensprecher. Wie es dabei „Liberal und klar“ mit einem Fahrstuhl im denkmalgeschützten oder vor dem Gebäude halten möchte, lässt Kloss dabei zunächst offen.

Dr. Marion Villmar-Doebeling, selbst Lehrkraft und als Einbecker FDP-Vorsitzende beratendes Mitglied bei „Liberal und klar“, macht in der Mitteilung die praktischen Vorteile des angestammten Standorts deutlich: „Pädagogische Konzepte sollten immer auch so flexibel sein, dass sie sich auch der jeweiligen Umgebung anpassen können. Insofern wäre es beim traditionellen Standort der Goetheschule wichtig, dass das Schulleitungsteam mit der diesbezüglichen Dezernentin für Bauen in der Kreisverwaltung so zusammenarbeitet, dass bereits jetzt die Planungen für die in einem zweiten Schritt anstehenden Baumaßnahmen im Altbau mitgeplant werden können. Auch im Sinne von Nachhaltigkeit sowie des Zusammendenkens von Tradition und Moderne könnten hier mit Elan und Kreativität neue Lernräume entstehen, die es so in keiner anderen Schule gäbe, obwohl sie sich an zeitgenössischen Konzepten orientierten. Somit könnten sich noch viele weitere Generationen von Schülerinnen und Schülern von den Räumlichkeiten dieser Schule inspirieren lassen, denn auch zum Lernen gehören Inspiration und Kreativität.“

Gemeinsam mit ihren Fraktionskollegen Alexander Kloss und Hilmar Kahle zeigt sich Ratsfrau Marlies Grascha laut der Mitteilung überrascht von dem Vorstoß der Kreis-SPD, ein Grundstück an der Ivenstraße noch einmal genauer zu prüfen. „Was geschieht mit dem Reit- und Fahrverein, wenn dessen existentiell wichtige Außenflächen einem Schulbau weichen müssen? Die Ivenstraße ist zudem für Schulbusse sehr schmal, der Weg von dort zu Fuß in die Innenstadt für die Schülerinnen und Schüler extrem weit“, machen die drei Ratsmitglieder ihre Ablehnung für den Standort Ivenstraße deutlich. Für die FDP/Kloss-Gruppe ist das Manöver der SPD dabei taktisch bedingt. Nach der bereits bekannten deutlichen Absage der Stadt Einbeck an den Standort Ivenstraße werde eine erneute Abfrage vermutlich zum gleichen Ergebnis kommen, vermuten die klaren Liberalen in ihrer Mitteilung. Dann könnten die Sozialdemokraten leichter auf den mutmaßlich alternativlosen Standort Hubeweg verweisen und die dortigen Pläne forcieren. FDP/Kloss sieht dahinter ein klares mittelfristiges Ziel, die Goetheschule mit ihrer Oberstufe an die dortige IGS anzudocken. „Der Hubeweg ist bereits jetzt durch die dort vorhandenen Schulen stark mit Bussen und Pkw frequentiert; die Kreuzung zur Rabbethgestraße morgens und mittags an jedem Schultag ein Nadelöhr“, sagt Kloss. „Vor dem Hintergrund bestenfalls stagnierender Schülerzahlen in unserer Stadt, deren Region seit Jahrzehnten vom demografischen Wandel betroffen ist, sollten wir im Sinne der schulischen Vielfalt die Goetheschule stärken und sie modernisiert an ihrem traditionellen Standort wieder erstarken und wirken lassen.“

Gruppensprecher Alexander Kloss (parteilos), Ratsfrau Marlies Grascha (FDP), Dr. Marion Villmar-Doebeling (FDP) als beratendes Mitglied und Ratsherr Hilmar Kahle (FDP). Foto: Liberal und klar

2 Kommentare zu „FDP/Kloss: SPD will Goetheschule an die IGS andocken

  1. Das ist so ziemlich der größte Schwachsinn, den ich seit Langem gelesen habe.
    Es gab jüngst zwei von der Kreisverwaltung organisierte Ortstermine, und kein Mitglied meiner Fraktion war dabei von einem Standort Hubeweg begeistert. Zu weit weg von den Sportanlagen, Verkehrssituation Hubeweg etc.
    Und zur Ivenstraße: Es geht nicht um den Teil, der bisher erörtert worden ist. Und es will auch niemand den Reitverein abwickeln. Unsere Gespräche vor Ort haben mit dem Vorstand des Reitvereins stattgefunden. Es geht dort nur, wenn es eine Lösung gibt, die Allen gerecht wird.
    Die im Text genannten Mitglieder der FDP sollten sich mal bei ihrem Kreis-Fraktionsvorsitzenden erkundigen, wie er eigentlich zum Antrag der SPD auf Prüfung der Option Ivenstraße im Kreisausschuss votiert hat.
    Alexander Kloss, ich habe mich bisher aus den Auseinandersetzungen im Einbecker Stadtrat herausgehalten. Aber diese Nummer zeigt, dass Dir auf Deinem populistischem Weg jedes Mittel und jedes noch so absurde Argument recht ist. Du vergiftest damit nicht nur die Kultur der politischen Diskussion, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

  2. Nicht nur diese kleine Gruppe „Liberal und klar“ sondern auch etliche mir bekannte Pädagogen nicht nur dieser Schule befürchten, dass das Gymnasium (Goetheschule) mit ihrer Oberstufe an die IGS am Hubeweg „angedockt“ werden soll. Ich bin nicht in der Lage zu beurteilen, ob eine derartige Fusion sinnvoll wäre. Das können meines Erachtens nur wirkliche Fachleute beurteilen. Ich bin der Meinung, dass der jetzige Standort und die Selbstständigkeit der Goetheschule beibehalten werden sollte.
    Jetzt bin ich zufrieden, von Peter Traupe und mithin von der SPD zu hören, dass diese von Kloss geäußerte Sorge mit den Worten „der größte Schwachsinn“ vom Tisch gewischt ist. Gut so, jetzt wissen wir Bescheid! Ich, selbst schwerbehindert (G), bin der Meinung, dass die Gehbehinderten in Bildungseinrichtungen im Besonderen und wir Bürger im Allgemeinen akzeptieren müssen, dass wir und diese behinderten Mitmenschen nicht alle Hindernisse allein überwinden können. Nicht Fahrstuhl sondern Hilfe und Nächstenliebe sind gefragt und schweißen Gemeinschaften zusammen. Erst vor kurzem haben wir Alumni (75 und älter) unseren gehbehinderten Studienfreund Dieter gemeinsam in den Turm eines alten Schlosses gehievt. Das Lachen aller und die Freude von Dieter bleiben unvergessen.
    Ich habe gelesen, dass der Komparativ von Feind der Parteifreund ist. Diese Behauptung beweist sich meines Erachtens, wenn auf Alexander Kloss verbal eingedroschen wird. Die Aktionen und Äußerungen von Alexander Kloss, ob richtig oder falsch, müssen und können nicht jedem gefallen. Aber die Reaktionen von dem Vor-Kommentator Traupe und einigen seiner Mitstreiter in der Großen Gruppe sind meines Erachtens nicht akzeptabel und schädigen nur dem Ansehen der heimischen Politiker. Merken und befürchtet diese Personen denn nicht, dass jede dieser Attacken auf den ehemaligen Parteifreund Kloss noch mehr Bürger und mithin Wähler auf die Seite von Klare Kante treiben?
    Walter-Wilhelm Funcke

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